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Oftmals wird unter ZorinOS bzw. Ubuntu Linux das USB-Laufwerk nach längerer Nicht-Benutzung, Wakeup aus dem Sleep-Mode oder Neustart nicht mehr erkannt. Es muss dann ausgesteckt und noch mal eingesteckt werden.

Der Grund hierfür: Der einfache Usermount, d.h. Drive Einstecken und loslegen, täuscht eigentlich eine permanente Verbindung nur vor. Benötigt man das USB-Laufwerk z.B. für Backups dauerhaft, muss es in die fstab eingetragen und sicherheitshalber der USB-AutoSuspend des Kernels deaktiviert werden.

Dieser Beitrag zeigt Dir wie das funktioniert.

ZorinOS: USB-Laufwerk nach Neustart automatisch verbinden

Folgende Terminal-Befehle sorgen dafür, daß Dein externes USB-Laufwerk nach jedem Neustart von ZorinOS automatisch gemounted wird.

Du benötigst zuerst die UUID des externen USB-Laufwerks:

Die UUID steht in der Ausgabe hinter dem Namen des USB-Laufwerks, hier schwarz markiert:

ZorinOS: USB-Laufwerk nach Neustart automatisch verbinden

Lege nun einen permanenten Mountpoint in /media für Dein Laufwerk an, in meinem Beispiel heisst dieser “Backup”:

Abschliessend ergänzt Du die /etc/fstab von ZorinOS mit dem entsprechenden Eintrag für Dein USB-Laufwerk:

Im Editor trägst Du dann diese Zeile zusätzlich ein. Die zuvor ausgelesene UUID wird hinter “UUID=” eingetragen:

ZorinOS: Externes Laufwerk automatisch mounten

Starte die Maschine neu, das Laufwerk wird nun automatisch gemounted.

Die fstab-Zeile im Detail

Diese Zeile mountet automatisch eine Backup-Partition, aber auf clevere Weise:

  • UUID=84984283-9cb0-4cf8-b96e-0f5f42d54df0 ist die eindeutige ID der Partition (diese bleibt gleich, auch wenn sich /dev/sdXändert)
  • /media/Backup ist der sog. Mount-Point – hier wird die Partition eingehängt
  • ext4 ist der Dateisystem-Typ

Mount-Optionen:

  • defaults: Standard-Optionen (rw, suid, dev, exec, auto, nouser, async)
  • noauto: Partition wird NICHT beim Boot automatisch gemountet
  • x-systemd.automount: Systemd erstellt einen Automount-Point – die Partition wird erst gemountet, wenn du auf /media/Backup zugreifst
  • 0 Dump-Flag (0 = kein Backup mit dump-Tool)
  • 2 fsck-Reihenfolge beim Boot (2 = nach Root-Partition prüfen)

Der clevere Trick:

Die Kombination noauto,x-systemd.automount bedeutet: Die Partition wird beim Boot NICHT gemountet (spart Zeit), aber sobald du /media/Backup öffnest, mountet systemd sie automatisch im Hintergrund. Perfekt für externe Festplatten oder Backup-Laufwerke, die nicht ständig laufen müssen!

Wo finde ich das USB-Laufwerk?

Da es nicht sofort gemounted wird, findest Du es vor dem ersten Gebrauch im Dateimanager in der Seitenleiste oder unter  “Andere Orte”. Erst nach dem Mounten erscheint es auch auf dem Desktop:

ZorinOS: USB-Laufwerk automount

ZorinOS: Die Lösung für “USB-Laufwerk verliert die Verbindung”

Sollte sich Dein USB-Laufwerk unter ZorinOS nach längerem Nicht-Gebrauch oder nach dem Sleep-Mode selbst abmelden, liegt das an der USB-AutoSuspend Funktion des ZorinOS- bzw. Ubuntu-Kernels. Diese schaltest Du wie folgt aus:

Im Editor fügst Du nun folgende Zeile in die wahrscheinlich noch leere Datei ein:

Nach dem Speichern muss initramfs neu aufgebaut und neu gestartet werden:

Danach bleibt Dein USB-Laufwerk dauerhaft connected :-)

Was ist initramfs ?

Initramfs (Initial RAM File System) ist ein temporäres, komprimiertes Dateisystem, das beim Booten in den Arbeitsspeicher geladen wird, bevor das eigentliche Root-Dateisystem verfügbar ist.

Zweck:

Dein Kernel braucht beim Start bestimmte Treiber und Tools, um das echte Root-Dateisystem zu mounten. Initramfs stellt diese kritischen Komponenten bereit. Die USB-AutoSuspend Funktion ist Teil von initramfs.

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